In Ghana wurden 21 Menschen für die "Befürwortung von LGBT*-Aktivitäten" und "unerlaubte Versammlung" verhaftet. Wir fordern die Polizeikräfte dazu auf, die 21 Menschen sofort freizulassen und alle Anklagen fallen zu lassen.
Am 20. Mai wurden mindestens 21 Menschen von der örtlichen Polizei festgenommen, nachdem diese in ein Hotel eingedrungen war, wo ein Workshop für LGBT*-Personen stattfand.
Medienleute stürmten zuvor den Versammlungsort, fingen an Fotos zu machen und riefen dann die Polizei, um eine Festnahme zu veranlassen.
Die Polizei nahm den Teilnehmer*innen ihre Besitztümer weg und verhaftete sie. Später sagte die Polizei, die Gefangenen hätten "LGBT*-Aktivitäten befürwortet" und seien deswegen in Haft.
Ein Gericht im Ho-Bezirk klagte die Gefangenen am Freitag wegen "unerlaubter Versammlung" an und verlängerte ihre Polizeihaft bis zum nächsten Gerichtstermin am 4. Juni.
Die Festnahme war illegal – es gibt kein Gesetz, das Aktivist*innen und anderen LGBT*-Menschen verbietet, sich zu versammeln. Dies gehört zu ihren Grundrechten.
Die Inhaftierten hatten vor dem Gerichtsbeschluss keinen Zugang zu einer rechtlichen Vertretung. Manche von ihnen sind krank und brauchen dringend eine Traumabehandlung.
Wir fordern die Polizeikräfte auf, die 21 Menschen sofort freizulassen und alle Anklagen fallen zu lassen.
Wir fordern auch die Behörden in Ghana dazu auf, gegen den drastischen Anstieg von gezielten Schikanen und Missbrauchsfällen gegenüber LGBT*-Menschen in Ghana anzugehen und Polizeikräften die willkürliche Verhaftung von Menschen aufgrund ihrer wahrgenommenen oder tatsächlichen sexuellen Orientierung, ihres nonkonformen Geschlechtsausdrucks oder ihrer angeblichen bzw. freiwilligen gleichgeschlechtlichen Beziehungen zu verbieten.