Am 15. April 2022 begannen wir den Tag so, wie wir es seit dem Beginn der russischen Invasion in unserem Land gewohnt sind: Wir luden 1,1 Tonnen humanitäre Hilfe ab, diesmal Windeln und Babynahrung.

Als wir fertig waren, kehrten wir ins Lagerhaus zurück, aber Olena Shevchenko - die Gründerin unserer von Frauen geführten Organisation Insight Ukraine - blieb auf der Straße, um zu telefonieren. Als sie allein war, kam ein dunkel gekleideter Mann auf sie zu, begrüßte sie als Bekannte und sprühte ihr etwas ins Gesicht, von dem wir glauben, dass es Pfefferspray war. Dann rannte er schnell weg. Eine weitere Person stand neben dem Angreifer und sah sich um.

Diese Personen sahen Olena höchstwahrscheinlich, erkannten sie, warteten, bis sie allein war, und griffen sie dann mit Pfefferspray an. Es war kein zufälliger Angriff auf eine beliebige Person. Es war ein Hassverbrechen aufgrund von Olenas Aktivismus.

Lemberg ist jetzt eine hintere Festung der Ukraine, von der aus Tonnen von Hilfsgütern für das Militär und die Zivilbevölkerung geliefert werden. Das ganze Land ist jetzt für ein gemeinsames Ziel vereint, für einen gemeinsamen Sieg. Wir können nicht glauben, dass es Menschen gibt, für die die Prioritäten anders liegen und für die es akzeptabel ist, eine Freiwillige anzugreifen. Mitten auf der Straße, im Zentrum von Lviv.

Wir müssen alles tun, um zu verhindern, dass so etwas in unserem heldenhaften Land passiert.

Wir fordern, dass diese Menschen gefunden und bestraft werden.

In der Zwischenzeit wird Olena weiterhin das tun, was sie am besten kann: Menschen helfen.