FIFA: Lasst Katar wissen, dass Liebe kein Verbrechen ist

Da Katar die Fußballweltmeisterschaft 2022 ausrichten wird, muss die FIFA für die Sicherheit von LGBT*-Besucher*innen im Land und für LGBT*-Kataris kämpfen, die das Land nach den Spielen nicht verlassen können.

In ein paar Monaten wird sich die Aufmerksamkeit der Welt auf mein Heimatland Katar richten, wenn es das größte Fußballturnier der Welt ausrichtet - die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2022.

Für viele wäre das ein Moment des Stolzes. Aber für mich, einen offen schwulen und stolzen Katarer, der aus seiner Heimat fliehen musste, ist es eine Erinnerung an die gefährliche und tödliche LGBT*-Phobie, die in Katar herrscht.

Derzeit ist Homosexualität in Katar nach Artikel 296 des Strafgesetzbuchs illegal und wird mit einer Freiheitsstrafe von 3-5 Jahren oder sogar mit dem TOD bestraft. Aufgrund dieser homophoben Gesetze und der täglichen sozialen und rechtlichen Hindernisse, die in der katarischen Gesellschaft bestehen, hatte ich keine andere Wahl, als zu meiner eigenen Sicherheit Asyl in den Vereinigten Staaten zu beantragen.

Indem ich meine Geschichte erzählte, konnte ich die Gefahren für LGBT* Kataris aufzeigen. Aber jetzt, wo bald Zehntausende von Fußballfans nach Katar reisen werden, habe ich Angst davor, was passieren wird, wenn das Rampenlicht verschwunden ist.

Die katarische Regierung rät LGBT*-Besucher*innen, öffentliche Zuneigungsbekundungen zu vermeiden und sich nicht zu zeigen, wie sie wirklich sind. Der Hauptorganisator der Veranstaltung, Hassan Al Thawadi, schlug vor, dass LGBT*-Besucher*innen die homophobe Kultur Katars respektieren und sich "einfach eine Auszeit" vom LGBT*-Sein nehmen sollten.

Die FIFA schadet ihrem Ruf, für Gerechtigkeit zu sorgen, indem sie ein Land auswählt, das sich strikt gegen LGBT* ausspricht, um die Fußballweltmeisterschaft 2022 auszurichten.

Da die Kameras der Welt auf Katar gerichtet sind, haben wir die Möglichkeit, Druck auf die FIFA und die katarische Regierung auszuüben, um sicherzustellen, dass LGBT*-Rechte sowohl während der Weltmeisterschaft als auch nach dem Abschalten der Kameras und der Heimreise der Fans geschützt werden. Jetzt ist deine Chance, deine Stimme zu erheben. Unsere heutigen Aktionen haben das Potenzial, die globale Bewegung für LGBT*-Rechte zu beeinflussen.

Wir müssen den Druck erhöhen und fordern, dass die FIFA und Katar die Diskriminierung von LGBT* Menschen beenden. Ich will eine Weltmeisterschaft und ein Katar, in dem alle Menschen - auch LGBT* Menschen - respektiert, willkommen geheißen und geschützt werden. Wirst du den Pridemonat feiern, indem du LGBT* Menschen in Katar unterstützt - Menschen wie mich?

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Scheich Mohammed bin Hamad bin Khalifa al-Thani (Chef des Organisationskomitees), Gianni Infantino (FIFA-Präsident)

Die Weltmeisterschaft ist so oft ein Symbol für Stolz, Vielfalt und Respekt.

Das sind Werte, die Mannschaften aus der ganzen Welt vereinen. Die Weltmeisterschaft 2022 verkörpert diese Werte jedoch nicht.

Anstatt die Schönheit aller Bürgerinnen und Bürger Katars zu feiern, werden die katarische LGBT*-Gemeinschaft und die LGBT*-Fußballfans gezwungen, sich nicht so zu zeigen, wie sie sind. Währenddessen verstärkt die Weltmeisterschaft die Tatsache, dass LGBT* Kataris gezwungen sind, im Schatten zu leben, ihre wahre Identität zu verbergen und in Angst um ihre Sicherheit und Freiheit zu leben. Dafür sollte die Fußballweltmeisterschaft nicht bekannt sein. Es ist keine Schande, ein Mensch zu sein. Liebe ist kein Verbrechen.

Deshalb fordern wir, dass die FIFA-Funktionäre dem Beispiel der historischen Fortschritte bei den Menschenrechten, die die Weltmeisterschaft im Laufe der Zeit gemacht hat, folgen, und heute handeln und Druck auf die katarische Regierung ausüben, damit sie zwei einfache Forderungen in Bezug auf die LGBT*-Gemeinschaft erfüllt:

1.) Das Gewährleisten der Sicherheit aller LGBT* Menschen, die zur WM 2022 nach Katar reisen, indem Homosexualität entkriminalisiert wird. Kein WM-Fan sollte in Angst reisen müssen, nur um ein WM-Spiel zu sehen.

2.) Die dauerhafte Aufhebung des Artikels 296 und anderer diskriminierende Gesetze, damit alle LGBT* Kataris die Chance haben, offen, frei und sicher zu leben. Genauso wichtig für die WM-Besucher*innen ist das Recht aller LGBT* Kataris, in der Freiheit zu leben, ihr authentisches Selbst zu sein.

FIFA und Katar: Die Welt schaut zu. Jetzt ist es an euch zu zeigen, dass die FIFA und Katar die Werte einer modernen Welt verkörpern, in der Liebe kein Verbrechen ist - nicht nur dieses Jahr, sondern immer.


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