Slowakei: Gleichstellung aus der Verfassung gelöscht

Die Slowakei hat gerade ihre Verfassung geändert, um die Rechte von LGBT*-Personen einzuschränken und ihre internationalen Verpflichtungen zu schwächen. Fordere die EU auf, jetzt zu handeln und Gleichstellung zu verteidigen.

Etwas Alarmierendes ist gerade in der Slowakei passiert.

Am 26. September 2025 hat das slowakische Parlament mit knapper Mehrheit dafür gestimmt, die Verfassung zu ändern – und damit die Rechte von LGBT*-Personen massiv einzuschränken. Die Änderung verbietet die rechtliche Anerkennung des Geschlechts, beschränkt Adoption auf verheiratete heterosexuelle Paare und untersagt Leihmutterschaft.

In einem Land, in dem LGBT*-Menschen bereits stark gefährdet sind und ihre Partnerschaften und Familien keinerlei rechtliche Anerkennung erfahren, zementiert diese umfassende Verfassungsänderung Diskriminierung auf höchster Ebene. Sie verweigert trans* und inter* Menschen das Recht auf rechtliche Anerkennung und schließt gleichgeschlechtliche Paare vom Familienaufbau aus.

Die Verfassungsänderung behauptet außerdem, dass slowakisches Recht „über“ internationalem Recht steht – und gibt der Regierung damit die Macht, Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte oder des Europäischen Gerichtshofs zu ignorieren.

Die politische Führung der Slowakei kopiert damit die anti-LGBT*-Gesetze Ungarns und Russlands – und bewegt das Land weg von Freiheit, Gleichstellung und Menschenwürde hin zu Autoritarismus.

Wenn das jetzt nicht gestoppt wird, könnten andere Regierungen folgen. Ausbleibendes Handeln würde das Versprechen der EU, Menschenrechte zu schützen, zu einer leeren Worthülse machen.

Das ist nicht nur ein slowakisches Thema. Es ist eine Warnung für ganz Europa.
Wenn eine Regierung entscheidet, dass manche Menschen schlicht nicht existieren, ist die Demokratie selbst in Gefahr.

Wir dürfen nicht zulassen, dass Gleichstellung ausgelöscht wird – nicht in der Slowakei, nirgendwo.

Unterschreibe jetzt und fordere die Europäische Union auf, entschieden zu handeln und Gleichstellung, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit in der Slowakei zu verteidigen.

Diese Petition wurde von Iniciatíva Inakosť gestartet. Wir sind eine zivilgesellschaftliche Organisation, die sich für eine gerechte Gesellschaft einsetzt, in der alle Menschen frei und gleich an Würde und Rechten sind. Unsere Mission ist es, das Leben von LGBT*-Menschen in der Slowakei zu verbessern, damit sie ihr wahres Selbst leben und sich sicher, respektiert und angenommen fühlen können.

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An die Europäische Kommission und den Rat der Europäischen Union

Am 26. September 2025 verabschiedete die Slowakei eine Verfassungsänderung, die die rechtliche Anerkennung des Geschlechts verbietet, Adoptionen auf verheiratete heterosexuelle Paare beschränkt und Leihmutterschaft untersagt.

Zudem erklärt sie die Souveränität der Slowakei in Fragen der nationalen Identität sowie den Vorrang der Verfassung gegenüber europäischem und internationalem Recht. Damit erhält die Regierung ein mächtiges Instrument, um Entscheidungen und Maßnahmen zu rechtfertigen, die Menschenrechte und internationale Verpflichtungen verletzen, während betroffenen Personen die Möglichkeit genommen wird, vor nationalen und europäischen Gerichten Gerechtigkeit zu suchen.

Diese Maßnahme löscht die rechtliche Existenz von trans* und inter* Personen aus, diskriminiert gleichgeschlechtliche Paare und Familien und untergräbt die reproduktiven Rechte von Frauen. Sie verstößt gegen die EU-Grundrechtecharta sowie bindende Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs und des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte.

Wir fordern die Europäische Union zu einer entschlossenen Reaktion auf:

- Einleitung eines Vertragsverletzungsverfahrens gegen die Slowakei wegen Verstoßes gegen EU-Recht, einschließlich der Grundrechtecharta und einschlägiger EuGH-Urteile zu Gleichheit und Menschenwürde.

- Öffentliche Verurteilung der Verfassungsänderung als schweren Verstoß gegen EU-Werte und Aufnahme der Slowakei in den EU-Rechtsstaatlichkeitsmechanismus.

- Aufforderung an die slowakische Regierung, die Verfassungsänderung rückgängig zu machen, welche die rechtliche Anerkennung des Geschlechts verbietet und internationale menschenrechtliche Verpflichtungen untergräbt.

- Unterstützung der Zivilgesellschaft und von Menschenrechtsverteidiger*innen in der Slowakei durch gezielte Förderung von Organisationen, die Rechtsberatung, psychosoziale Unterstützung und sichere Räume für LGBT*-Personen bereitstellen.

- Bekräftigung, dass die EU keine Diskriminierung aufgrund von Geschlechtsidentität, Geschlechtsmerkmalen oder sexueller Orientierung toleriert und dass alle Mitgliedstaaten an gemeinsame menschenrechtliche Standards gebunden sind.


Die slowakische Verfassungsänderung stellt eine fundamentale Herausforderung für das europäische Bekenntnis zu Gleichheit, Würde und Rechtsstaatlichkeit dar. Eine starke, koordinierte Reaktion ist dringend erforderlich, um diese Werte zu schützen.


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