Stoppt den Hass: Setze dich für LGBT*-Rechte in China ein

Chinesische LGBTQ*-Communities sehen sich einer alarmierenden Zunahme von Hassrede im Internet ausgesetzt, die Gewalt verherrlicht und entmenschlichende Narrative verbreitet.

Im gesamten chinesischen Internet sind LGBTQ*-Communities einer wachsenden Bedrohung ausgesetzt. Die Hassrede gegen sexuelle und geschlechtliche Minderheiten ist in den letzten Jahren stark angestiegen, verbreitet sich unkontrolliert und wird von Tag zu Tag extremer. Alarmierend ist, dass in einigen Online-Räumen dieser Hass nun faschistische und genozidale Rhetorik widerspiegelt.

Auf Baidu Tieba, einer der größten Forenplattformen Chinas, hat eine Gruppe mit dem Namen „Kill Gays“ (Aufruf zur Gewalt gegen homosexuelle Menschen) Zehntausende aktive Nutzer*innen angezogen. Auf Weibo, einer großen Social-Media-Plattform, haben Accounts, die regelmäßig extrem anti-LGBTQ*-Inhalte posten, Hunderttausende Follower*innen gewonnen – ohne Moderation, ohne Sanktionen und ohne Rechenschaftspflicht.

Vor nur wenigen Jahren gab es eine kurze Phase, in der LGBTQ*-Stimmen in China online einen kleinen, aber sichtbaren Raum hatten. Community-Accounts, queere Künstler*innen und Aktivist*innen konnten sich vorsichtig äußern – Regenbogenflaggen tauchten noch in einigen öffentlichen Beiträgen auf. Doch diese fragile Sichtbarkeit verschwindet nun schnell.

Im Jahr 2025 wurde der populäre LGBTQ*-Account „同志之声“ (Voice of Gays) auf Weibo gezwungen, seinen Namen zu ändern und Verweise auf queere Identität zu entfernen. Beiträge mit Regenbogenflaggen werden routinemäßig zensiert. Öffentliche Ausdrucksformen von LGBTQ*-Stolz sind praktisch unmöglich geworden.

Noch schlimmer ist, dass homophobe und transphobe Rhetorik nicht nur toleriert, sondern offen befürwortet wird. Wang Hailin, ein bekannter Drehbuchautor und öffentliche Persönlichkeit in China, hat kürzlich auf Weibo zu gewalttätigen Aktionen gegen LGBTQ*-Personen aufgerufen. Statt verurteilt zu werden, wurde er von Tausenden Unterstützer*innen gefeiert.

Jin Xing, die einzige bekannte trans Performerin, die es wagte, während einer Show eine Regenbogenflagge zu zeigen, wurde vollständig von allen Plattformen verbannt und mit entsetzlichem Online-Mobbing konfrontiert. Keine Schutzmaßnahmen, keine Konsequenzen – nur Schweigen.

Wir fordern die internationale Gemeinschaft auf, diese Situation ernst zu nehmen. Die chinesische LGBTQ*-Community erlebt eine digitale Auslöschung, angetrieben von Hass, Zensur und Komplizenschaft.

Wir bitten internationale Menschenrechtsorganisationen, Technologieplattformen und Verbündete darum:

- Diese wachsende Welle von Online-Hass und Auslöschung zu beobachten und zu dokumentieren,

- Verantwortung von Plattformen einzufordern, die anti-LGBTQ*-Inhalte in chinesischsprachigen Räumen hosten,

- queere Stimmen und Kreative zu unterstützen und zu schützen, die systematischer Unterdrückung ausgesetzt sind.

Bitte unterschreibe diese Petition, um Bewusstsein zu schaffen, Verantwortlichkeit einzufordern und Solidarität mit LGBTQ*-Menschen in China zu zeigen. Hass darf nicht unwidersprochen bleiben.

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An die Inhaltspolitik-Teams bei Weibo und Baidu, Moderationsabteilungen chinesischer Social-Media-Plattformen, und Teams für Plattformverantwortung bei der UN-Menschenrechtskommission und internationalen Organisationen für digitale Rechte:

Wir fordern Sie auf, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um dem alarmierenden Anstieg von anti-LGBTQ*-Hassrede auf chinesischsprachigen Social-Media-Plattformen entgegenzuwirken.

Online-Foren, die Gewalt gegen sexuelle und geschlechtliche Minderheiten verherrlichen, dürfen nicht ungehindert gedeihen, während queere Kreative und Stimmen zum Schweigen gebracht oder ausgelöscht werden. Diese Doppelmoral fördert die Verbreitung von Hass und schafft eine gefährliche Umgebung für LGBTQ*-Menschen.

Wir appellieren an die Content-Policy-Teams und Moderator*innen von Plattformen wie Weibo und Baidu, die Gemeinschaftsrichtlinien fair und konsequent durchzusetzen, extremistisches Material zu entfernen und marginalisierte Gemeinschaften zu schützen.

Gleichzeitig rufen wir internationale Menschenrechtsorganisationen dazu auf, die Lage genau zu beobachten und die Plattformen an globale Standards zu binden.

LGBTQ*-Menschen in China verdienen Sichtbarkeit, Sicherheit und Würde – online wie offline. Wir bitten Sie, für Menschenrechte einzustehen und jetzt aktiv zu werden.


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