Es geht um Leben und Tod: Afghanische LSBTI* jetzt retten!

Nach der Machtübernahme durch die Taliban schweben LSBTI* in Afghanistan in akuter Lebensgefahr. Deutschland hat die Aufnahme besonders gefährdeter Personengruppen zugesagt. LSBTI* müssen im humanitären Aufnahmeprogramm gezielt berücksichtigt werden.

Folter, Morde, außergerichtliche Hinrichtungen, Todesstrafe: Nach der Machtübernahme durch die Taliban schweben Lesben, Schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen (LSBTI*) in Afghanistan in Lebensgefahr. Die neuen Machthaber verfolgen LSBTI* gnadenlos und suchen gezielt nach ihnen. Die Grenzen sind weitgehend geschlossen. Eine Flucht schier unmöglich.

Doch selbst nach einer erfolgreichen Flucht in die Nachbarländer Pakistan und Iran ist der Schrecken nicht vorbei. Denn: Auch dort kann für Homosexualität die Todesstrafe verhängt werden. Zudem werden LSBTI* als Zielgruppe in den internationalen Hilfs- und Kooperationsmaßnahmen oft ignoriert.

Deutschland hat die Rettung besonders schutzbedürftiger Menschen zugesagt. Die Innenministerkonferenz hat bereits im August beschlossen, besonders gefährdete Personengruppen aus Afghanistan schnellstmöglich nach Deutschland in Sicherheit zu bringen. Aber passiert ist seitdem so gut wie nichts. Die humanitären Evakuierungslisten des Auswärtigen Amtes wurden geschlossen. Afghanistan ist von der politischen und medialen Agenda verschwunden.

Die neue Bundesregierung hat beschlossen, ein humanitäres Aufnahmeprogramm für Afghanistan zu starten. Unklar ist, ob und wie LSBTI* als hoch gefährdete Gruppe ausdrücklich berücksichtigt werden.

Die Zeit rennt davon. Uns erreichen noch immer verzweifelte Hilfegesuche. Es gibt konkrete Namen, die auch der Bundesregierung vorliegen. LSBTI* können nach wie vor aus Afghanistan und den Nachbarländern gerettet werden.

Afghanische LSBTI* brauchen JETZT unsere Hilfe.

Außenministerin Baerbock und Innenministerin Faeser müssen sofort handeln und so viele afghanische LSBTI* wie möglich vor den Taliban retten.

Die Petition wird unterstützt vom Lesben- und Schwulenverband (LSVD), Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAfF e.V.), CSD Bremen, Rat&Tat Zentrum für Queeres Leben Bremen, Rosa Strippe und Schwulenberatung Berlin.

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An Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und Bundesinnenministerin Nancy Faeser:

Nach der Machtübernahme durch die Taliban ist die Lage für LSBTI* aussichtslos: Eine Flucht kaum möglich. Den LSVD und andere LSBTI*-Organisationen erreichen jeden Tag flehende Hilferufe.

Deutschland hat die Rettung besonders schutzbedürftiger Menschen zugesagt. Die Innenminister*innen und Innensenator*innen der 16 Bundesländer haben sich einstimmig dafür ausgesprochen, Ortskräfte, deren Familienangehörige sowie besonders gefährdete Personengruppen aus Afghanistan schnellstmöglich nach Deutschland in Sicherheit zu bringen. Die neue Bundesregierung will ebenfalls ein humanitäres Aufnahmeprogramm für Afghanistan starten.

Wir fordern, dass

- mit dem im Koalitionsvertrag versprochenen humanitären Aufnahmeprogramm für Afghanistan unverzüglich gestartet wird

- LSBTI* als hoch gefährdete Gruppe ausdrücklich berücksichtigt werden.


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